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„Die bedeutende Rakete“

Märchen von Oscar Wilde

mit Simone Röbern und Thomas Eicher

Röbern Eicher
Oscar_Wilde

Oscar Wilde (1854-1900) war Narziss und Dandy, Provokateur und Satiriker. Mit typischen Requisiten wie langer Haartracht, samtenen Kniebundhosen und erlesenen Kunstobjekten adaptierte und ironisierte er zugleich die seinerzeit herrschende Ästhetisierung aller Lebensbereiche. Seine Exzentrik wurde schnell zur Zielscheibe des Spottes. Sein Aufstieg war dennoch kometenhaft – ebenso schnell wurde er nach Aburteilung seiner Homosexualität diskreditiert und starb vereinsamt im französischen Exil.

Die Kunstmärchen, in denen Wilde Kulturbetrieb und Ästhetik seiner Zeit satirisch aufs Korn nimmt, hat er angeblich für seine Kinder geschrieben. Mit zahlreichen Bonmots richten sie sich indessen an ein erwachsenes Publikum. Und sie sind alles andere als harmlos, indem sie Sein und Schein des menschlichen Miteinanders bloßstellen. Hier wird nicht nur ein Sittenbild der zeitgenössischen Gesellschaft geliefert. Vielmehr finden sich ganz und gar zeitlose Wahrheiten und gesellschaftskritische Einsichten in diesen Texten – kaum versteckt hinter Märchen- und Fabelfiguren und in einem süßlich-ironischen Erzählton präsentiert.

Die szenische Lesung konzentriert sich auf einige Beispiele aus den beiden Märchensammlungen und verbindet sie mit kulturgeschichtlichen und biographischen Randbemerkungen.

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